Obwohl Jörg Dechert weder Journalist noch Theologe von Beruf ist, findet er sich in der Welt des christlichen Journalismus ein. Zu seiner beruflichen Laufbahn als Physiker meint er: «Wir können ein bisschen von allem, aber nichts perfekt.» Seine Vielseitigkeit sei aber zu seiner Stärke geworden, die es ihm ermöglicht, sich mit einer Vielzahl von Themen auseinanderzusetzen.

Im Talk mit Florian Wüthrich meint Dechert: «Es geht um echte Geschichten des Glaubens, und die sind nicht immer glatt. Genauso wie unser Leben nicht immer glatt verläuft.» Diese Authentizität stehe im Gegensatz zur Neigung, alles übermäßig perfekt darzustellen. Perfektion, so betont er, könne unbeabsichtigt zu Ausgrenzung anstelle von Zugehörigkeit führen: «Wenn du in eine Gemeinde kommst und alles perfekt ist, fühlst du dich so, als müsstest du gar nicht erst versuchen, Teil davon zu werden.» 

ERF ist kein Kirchenersatz

Der Vater von zwei Kindern, der bereits seit Oktober 2014 Vorstandsvorsitzender von ERF Medien Deutschland ist, distanziert sich bewusst davon, dass ERF als Kirche angesehen wird. Wenn man mehr Zeit bei der Arbeit verbringe als in der Kirche, stehe man in der Gefahr, dies als «persönliche Beziehungspflege zu Gott» abzustempeln. Am Ende des Tages sollte man aber ganz persönlich zu Gott kommen. Und das habe nichts mit der Arbeit oder der Kirche zu tun, sondernd mit dem eigenen, authentischen Leben in Beziehung zu Gott 

Neue Herausforderungen 

ERF Medien, Gerth Medien und die SCM Verlagsgruppe GmbH haben nun einen Mietvertrag unterschrieben und werden gemeinsam das neue, von ERF gebaute Gebäude beziehen. Was als Wohngemeinschaft von christlichen, medienschaffenden Unternehmen in Wetzlar am Berliner Ring erscheint, wird in der offiziellen Sprache als Medienhaus bezeichnet. Jörg Dechert freut sich sehr auf diese Fusion: «Schon in der Gründungsvision unseres neuen Medienhauses haben wir davon geträumt, Räume, Möglichkeiten und New Work-Kultur mit anderen Organisationen zu teilen. Nun wird dieser Traum Wirklichkeit.»

Bereits Anfang Oktober wird Gerth Medien einziehen, Willow Creek folgt dann im Mai. Damit ist das Projekt des neuen Medienhauses jetzt offiziell Wirklichkeit geworden und bietet ab sofort eine Plattform für zeitgemässe, christliche Medien in Deutschland. Die Medien werden zwar eigenständig bleiben, aber zwischenzeitlich auch Kooperationen miteinander eingehen, damit Stärken und Expertisen effizient genutzt werden können. Das sei, so Dechert, wichtig für das Bestehen in der Zukunft.

Sehen Sie sich den Talk mit Jörd Dechert an:
 

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