«The Chosen» bietet guten Gesprächsstoff

Marcel Wildi
Inspiriert von der Serie «The Chosen» bot Pfarrer Marcel Wildi Kino- und Gesprächsabende an. Im Talk mit Florian Wüthrich erzählt er von seinen Erfahrungen und weshalb «The Chosen» auch heute noch relevant ist.

Marcel Wildi (54) ist evangelisch reformierter Pfarrer in Zuzwil (SG) und begeistert von der Serie «The Chosen». Ursprünglich wurde sein Interesse durch einen Artikel von Livenet geweckt, und in der Folge wurde er zunehmend begeistert. «Es ist immer gut, wenn man auf aktuelle Sachen zurückgreifen kann. Auch in einer Kirchgemeinde.»

«The Chosen» im Triangelkino

«Ich wurde Pfarrer, damit ich den Menschen weitergeben kann, was mir selbst wichtig ist», berichtet Marcel Wildi. Dazu gehört, die Bibel mit dem Leben zu verknüpfen. «Das ist mir auch in Predigten wichtig: Ein Thema aufzugreifen und dann zu schauen, was die Bibel dazu sagt. Wie ist das heute für mein Leben aktuell und relevant?» Eine Möglichkeit hierzu sieht er im Anschauen und Diskutieren der Serie «The Chosen».

Das Kirchgemeindehaus in Zuzwil trägt den Namen «Triangel». Hier wurde das Triangelkino ins Leben gerufen und hier startete Wildi mit «The Chosen»-Abenden. Nach dem Abspielen des Films gibt es jeweils eine Pause mit Verpflegung, bevor es mit Gruppengesprächen weitergeht. Wildi glaubt, dass die Filmabende gerade durch diese Gespräche attraktiv sind.

Dramaturgisch zugespitzt, aber historisch glaubwürdig

Durch die Gespräche stellt Marcel Wildi fest, wie viele Leute von der Darstellung des Lebens von Jesus überrascht sind. «Wir haben alle unsere Vorstellungen, aber selten eine Idee, wie das Leben in Palästina vor 2'000 Jahren wirklich gewesen ist.» Die Darstellung des damaligen Lebens sei eine der grossen Stärken der Serie. «Das hilft vielen Menschen, die Geschichten der Evangelien deutlicher zu sehen und auch besser zu verstehen.»

Mit der kreativen Ausarbeitung der Geschichte von Jesus hat Wildi kein Problem. «Logisch sind diese Geschichten so nicht eins zu eins in den Evangelien notiert. So viel ich aber in meinem Studium über die damalige Zeit mitbekommen habe, scheinen mir diese Sachen im Grossen und Ganzen sehr realistisch dargestellt.» Er gibt zu, dass manches für die Serie dramaturgisch etwas zugespitzt ist. «Solange aber nicht völlig frei erfundene Dinge hinzukommen, sehe ich da kein Problem. So könnte das Leben damals wirklich gewesen sein.»

Die Erzählung des Evangeliums wird nahbar

Selbst als Pfarrer profitiert Marcel Wildi ganz persönlich von «The Chosen». «Die einzelnen Personen werden greifbar. Man kann sich besser mit ihnen, ihrer Situation und ihren Herausforderungen identifizieren.» In den Gesprächen stellt er fest, dass heute viele Dinge noch genau gleich sind wie damals. «Die Herausforderungen von uns sind dieselben – auch wenn es eine andere Zeit ist.» In technischer Hinsicht stehen wir zwar an einem vollkommen anderen Ort, doch die grundlegenden Lebensthemen sind die gleichen geblieben: Finde ich einen Job? Wird mein Geld reichen? Wie gehen wir miteinander um? Solche Fragen bieten eine gute Grundlage fürs Gespräch und machen die Abende im Triangelkino fürs alltägliche Leben relevant.

Sehen Sie sich hier den gesamten Livenet-Talk an:

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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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