Über 2’400 antichristliche Hassverbrechen in Europa

Brennendes Kreuz
Ein neuer Bericht zeigt eine besorgniserregende Zunahme antichristlicher Übergriffe in Europa. Mit Frankreich, Grossbritannien und Deutschland an der Spitze zeigt sich eine wachsende Intoleranz gegenüber Christen.

Ein Kontinent unter Druck, die Fakten sind alarmierend: Europa verzeichnete im Jahr 2023 insgesamt 2’444 antichristliche Hassverbrechen in 35 Ländern. Dies geht aus dem aktuellen Bericht der «Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe» (OIDAC) hervor.

Die meisten Vorfälle betrafen Vandalismus gegen Kirchen (62 Prozent), gefolgt von der Schändung christlicher Stätten (24 Prozent), Brandstiftung (10 Prozent), Drohungen (8 Prozent) und körperlicher Gewalt (7 Prozent).

Besonders schockierende Beispiele waren ein tödlicher Messerangriff auf einen Priester in Spanien, ein Angriff mit einem Auto auf eine Prozession in Polen und der Mordversuch an einem muslimischen Konvertiten in Grossbritannien.

Grossbritannien und Frankreich: Hotspots der Intoleranz

Mit über 700 Vorfällen liegt Grossbritannien an zweiter Stelle hinter Frankreich, wo fast 1'000 Angriffe registriert wurden. Ein alarmierender Befund des Berichts ist, dass in Grossbritannien nur 36 Prozent der Christen unter 35 Jahren es wagen, ihre Meinung zu sozialen Fragen am Arbeitsplatz offen zu äussern. Dies spiegelt eine zunehmend feindselige Haltung gegenüber traditionellen religiösen Überzeugungen wider.

Ein besonders kontroverser Fall war die strafrechtliche Verfolgung von Pro-Life-Aktivisten wie Adam Smith-Connor und Isabel Vaughan-Spruce, die in der Nähe einer Abtreibungsklinik still gebetet hatten. Laut Anja Hoffmann, Geschäftsführerin von OIDAC Europe, zeigen solche Vorfälle, wie die friedliche Ausübung persönlicher religiöser Überzeugungen drastische Konsequenzen haben kann – von beruflicher Diskriminierung bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzungen.

Deutschland: Verdoppelung der Vorfälle

Deutschland ist mit 277 dokumentierten Hassverbrechen auf den dritten Platz vorgerückt, nachdem sich die Zahl der Vorfälle im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt hat. Diese Entwicklung zeigt, dass die Problematik keine Ausnahmeerscheinung ist, sondern in ganz Europa zunimmt.

Die OIDAC weist darauf hin, dass die Dunkelziffer noch viel höher liegen dürfte, da mehrere Länder, darunter Frankreich, keine vollständigen Statistiken an die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) übermittelt haben. Dies erschwert eine umfassende Analyse und wirksame Gegenmassnahmen.

Forderungen nach politischem Handeln

Der Bericht fordert die Europäische Union auf, einen Koordinator für die Bekämpfung antichristlicher Hassverbrechen zu ernennen, ähnlich den bereits bestehenden Positionen gegen Antisemitismus und anti-muslimischen Hass. Professor Regina Polak, OSZE-Vertreterin für die Bekämpfung von Rassismus und Diskriminierung, betonte: «Antichristliche Hassverbrechen senden eine Botschaft der Ausgrenzung – an die Opfer, an ihre Gemeinschaften und an die Gesellschaft als Ganzes.» Sie rief dazu auf, die Ursachen und spezifischen Erscheinungsformen dieser Phänomene genauer zu erforschen.

Europa am Scheideweg

Der Bericht unterstreicht, dass die Zunahme von Diskriminierung und Gewalt gegen Christen Teil eines breiteren Trends der Intoleranz gegenüber religiösen Gruppen – sowohl Minderheiten als auch Mehrheiten – ist.

Diese Entwicklungen stellen die europäischen Regierungen und die Zivilgesellschaft vor die dringende Aufgabe, entschlossen gegenzusteuern und die Religionsfreiheit zu schützen. Denn die Folgen einer solchen Entwicklung gehen weit über die Religionsgemeinschaften hinaus – sie bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Werte, die Europa ausmachen.

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Autor: Christian Today / Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / gekürzte Übersetzung: Livenet

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