«Wir zeigen allen die Liebe Gottes»
Inmitten des politischen und humanitären Chaos haben sich ägyptische und palästinensische Christen zusammengeschlossen, um nicht nur Nahrung und Wasser, sondern auch Hoffnung und Trost zu bringen – unabhängig von Religion oder Herkunft.
Issa Saliba ist einer der wenigen Palästinenser, denen die Flucht aus dem kriegsversehrten Gazastreifen gelungen ist. Im April fuhr er mit 15 anderen Christen in einem Bus über die Grenze nach Ägypten. Für Saliba, der an der «American University of Madaba» in Jordanien eingeschrieben ist, war die Flucht eine Befreiung – doch seine Gedanken sind bei seiner Familie und den Christen, die in Gaza geblieben sind.
Kirchen helfen mit Lebensmitteln und Hoffnung
Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 haben die evangelisch-presbyterianische Kirche in Ägypten und die Baptistengemeinde in Gaza schnell reagiert. Unter der Leitung von Hanna Maher, einem ehemaligen Pastor in Gaza, verteilt die Nil-Synode wöchentlich Lebensmittelpakete an muslimische Familien und versorgt Kriegsverletzte mit medizinischen Hilfsgütern.
Die «Christian Mission for Gaza» (CMG) hat seit dem Beginn des Krieges über 15’000 Menschen mit Lebensmitteln versorgt. Mit jedem Lebensmittelpaket geben die Christen auch eine Botschaft der Hoffnung weiter: «Wir wollen, dass die Menschen sehen, dass es Christen gibt, die sich um sie kümmern», sagt einer der Organisatoren. Die humanitären Bemühungen der Christen in Ägypten und Gaza gehen über politische Grenzen und religiöse Unterschiede hinaus. Obwohl der Konflikt weiterhin unvorstellbares Leid verursacht, bleibt die Botschaft von diesen Menschen: «Wir zeigen allen die Liebe Gottes.»
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