IS-Terror fordert zahlreiche christliche Opfer

In Kongo herrscht Armut - nicht zuletzt wegen den brutalen Angriffen.
Die Demokratische Republik Kongo wird von einer Welle der Gewalt erschüttert. Die Terrororganisation Islamischer Staat IS hat sich zu einer tagelangen Serie brutaler Überfälle bekannt.

Die Demokratische Republik Kongo könnte eines der wohlhabendsten Länder der Welt sein. Mit den grössten Regenwaldgebieten Afrikas könnte das «Herz Afrikas» touristisch in die Safari-Sphären Kenias oder jene der Nationalparks Südafrikas aufsteigen. Aucg die Bodenschätze könnten dem Land einen nahöstlichen Wohlstand bescheren.

Sportlich gehört das flächenmässig zweitgrösste Land des Kontinents (knapp hinter Algerien) zu den Überfliegern: Sechsmal gewannen Mannschaften aus dem Kongo die afrikanische Champions League (fünfmal TP Mazembe, einmal AS Vita Club). Nur Mannschaften aus Ägypten und Marokko gewannen die afrikanische CL öfter; von den schwarzafrikanischen Mannschaften siegte der Kongo am häufigsten. Zudem gewann die DR Kongo zweimal den prestigeträchtigen Afrika-Cup, während andere grosse Fußballnationen wie Marokko, Senegal und Tunesien den Titel nur einmal erringen konnten.

Die Schweiz, die DR Kongo Europas

Das Potenzial der DR Kongo ist unbeschreiblich. In friedlicheren Zeiten nannte man den Libanon die «Schweiz des Nahen Ostens» und seine Hauptstadt Beirut das «Paris des Nahen Ostens». Eine DR Kongo, die ihr volles Potenzial entfaltet, wäre so blühend, dass man in einigen Jahrzehnten die Schweiz als «DR Kongo Europas» und Paris als «Kinshasa Europas» bezeichnen könnte.

Was also treibt angesichts dieser unbeschreiblichen Möglichkeiten die Menschen aus der Grenzregion ins Nachbarland Uganda? Dass sich Warlords die Bodenschätze abschöpfen? Dass sich Islamisten ausbreiten? Dass vor rund 15 Jahren die Rede von einem «Afrikanischen Weltkrieg» war? Einfache Antworten gibt es derzeit nicht. Aber leider aktuell schlechte Nachrichten, die für uns als Christen schlicht und einfach Gebetsanliegen sein müssen.

IS tötet mindestens 80 Christen

Mindestens 80 Christen sind den jüngsten Angriffen des IS zum Opfer gefallen. Besonders verheerend war der 7. Juni, als mutmassliche Kämpfer der «Allied Democratic Forces» (ADF), die dem IS die Treue geschworen haben, koordinierte Angriffe auf mehrere Dörfer in der Region Beni in der mehrheitlich christlichen Provinz Nord-Kivu verübten. Kurz darauf bekannte sich der Islamische Staat IS zu einem weiteren Angriff auf das Dorf Mayikengo in der Region Lubero, bei dem mehr als 40 Menschen getötet wurden.

Seit Anfang Juni sind nach Angaben der lokalen Behörden fast 150 Menschen durch die ADF getötet worden. Laut «Open Doors» ist die jüngste Gewaltwelle «vergleichsweise tödlicher» und «aggressiver gegen Christen gerichtet» als in den vergangenen Jahren.

Christen zur Flucht gezwungen

Christen sind zur Flucht gezwungen und einige Kirchen in den betroffenen Dörfern wurden aufgrund der jüngsten Angriffe geschlossen», so Ryan Brown, Geschäftsführer von Open Doors USA. «Diese ununterbrochenen Angriffe treffen die christlichen Bauern in einer Zeit, in der sie sich auf die Ernte vorbereiten wollten.»

Mehr als ein Dutzend bewaffnete Gruppen und rund hundert kriminelle Banden und Milizen operieren nach Angaben des US-Aussenministeriums in der Region. Die ursprünglich aus Uganda stammende ADF hat ihren Einflussbereich im Osten des Kongo erheblich ausgeweitet.

Die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Nabila Massrali, erklärte gegenüber «Reuters», dass terroristische Gruppen «das Chaos ausnutzen, um ihre Macht in einer ohnehin sehr instabilen Region auszuweiten», und betonte die Notwendigkeit einer politischen Lösung, um die wachsende Flut von Extremismus und Gewalt einzudämmen.

Zum Thema:
Pappy Orion Rwizibuka: «Wie ich dem Krieg im Kongo entkam»
Christen im Kongo: Fruchtbare Arbeit mitten in der Not
Zauberdoktor wird Evangelist: Er betreibt keine schwarze Magie mehr

Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

Werbung
Livenet Service
Werbung