Schluss mit Entertainment für Jugendliche
Seit 20 Jahren investiert sich Geru Furrer in Jugendliche. Und dabei ist er sichtlich noch immer begeistert! Im Livenet-Talk spricht er mit Florian Wüthrich über die erschreckende Zahl einsamer Jugendlicher und was diese wirklich brauchen.
Anfänge in Jugendjahren
«Ich bin christlich aufgewachsen», erzählt Geru. «Mit meinen Eltern ging ich zur Kirche, besuchte die Sonntagschule.» Als Teenager begann er seine Beweggründen zu hinterfragen. «Ich wollte wissen, ob das Ganze nur eine Theorie ist», blickt er auf die Zeit zurück, in welcher er sich fragte, ob Jesus in seinem Leben real erfahrbar ist. In jener Zeit machte er übernatürliche Erfahrungen mit Gott und erlebte auch Heilungen. Vom lebendigen Gott überzeugt, entschied er, sein Leben auf eine Karte zu setzen.
In der Folge organisierte Geru gemeinsam mit ein paar Freunden Jugendveranstaltungen, zu welchen er Freunde einladen konnte. Beim vierten dieser jährlichen Events, Geru war damals 21 Jahre alt, sagte er: «Wenn nicht mindestens fünf Personen Jesus kennenlernen, höre ich damit auf.» 800 Personen besuchten den Anlass, doch nur drei entschieden sich, Jesus nachzufolgen. «So sagten wir: Wir hören auf.»
Jugendgottesdienst Bless2n
Später machte Geru eine Jüngerschaftsschule. «Mit Leitern unterwegs zu sein und Jüngerschaft zu leben, hat mein Leben geprägt.» In dieser Zeit kam der alte Wunsch wieder hoch: «Ich möchte einen Ort kreieren, an welchen ich meine Freunde gerne einlade, damit sie eine Begegnung mit Gott haben können.» Er traf sich mit ein paar Kollegen; sie beteten und trugen ihre Gedanken zusammen. «Das war sozusagen das Kickoff für Bless2n.» Von Anfang an war klar, dass sie für Gottes Wirken Raum schaffen wollten – zum Erzählen von Erlebnissen, zum Gebet für Kranke und zum Weitergeben prophetischer Eindrücke.
So begannen sie mit dem Gottesdienst Bless2n, welcher inzwischen seit zwölf Jahren durchgeführt wird. «Das Grösste dabei ist, wenn unsere Freunde Gott begegnen. Und das erleben wir oft.»
Die Kraft von Gemeinschaft
In den vergangenen Jahren bemerkte Geru das Problem der Einsamkeit unter Jugendlichen. In einer Studie las er, dass es in der Gruppe von 14 bis 24-Jährigen die meisten einsamen Menschen gibt. «Dort ist es jeder zweite, der sich einsam fühlt.» Dies bringe eine grosse Gefahr von Depressionen und körperlichen Krankheiten mit sich. «Für solche Menschen bedeutet das Evangelium auch Gemeinschaft», ist Geru überzeugt und verweist auf Jesus, der einen Rahmen für Gemeinschaft geschaffen hat. Im Talk erzählt er von Menschen, in deren Leben die heilende Kraft von Gemeinschaft sichtbar wurde.
Incil Festival
Alina Näf absolviert zur Zeit eine Berufslehre bei Livenet. Als Besucherin vom Incil Festival teilt sie im Talk ihre Erfahrung. «Ich durfte eine Woche am Incil teilnehmen. Das war ein einzigartiges Erlebnis. Zusammen mit so vielen jungen Menschen jeden Tag Gott anbeten und viele inspirierende Predigten hören: Das war für mich ein mega Highlight!» Alina war eine der insgesamt 600 Festivalbesuchern und gibt im Talk konkreten Einblick in ihr Erleben.
Geru erzählt, wie er Festivals in England besuchte. Dabei spürte er und sein Team, dass sie so etwas auch in der Schweiz tun sollten. Erneut ging es darum, einen Ort für Gemeinschaft zu kreieren, wo Menschen Gott kennenlernen können. 2024 wurde das zweite Incil Festival durchgeführt. Es war ein Kraftakt, denn schliesslich musste Geru auch während der intensiven Vorbereitungszeit seiner Verantwortung als Jugendpastor nachkommen. «Doch dann zu sehen, wie Gott wirkt und wie er jungen Menschen begegnet, wenn junge Menschen kommen und berichten, wie sie geheilt wurden oder Jesus nachfolgen wollen…» solche Dinge zu erleben lässt Geru allen Aufwand vergessen.
BlessNations
Aus den Jugendgottesdiensten von Bless2n entstanden in den letzten Jahren in verschiedenen Schweizer Städten entsprechende Projekte mit dem selben Konzept. «Wir haben ein Vision-Paper mit gewissen Werten», erklärt Geru die Richtlinien. Ihm ist beispielsweise wichtig, dass Leiter selbst ein Herz haben für ihre Freunde, die Jesus noch nicht kennen. «Wir haben Dinge, die uns wichtig sind. Es sind Werte, bei denen wir nach 15-jähriger Erfahrung sagen können, dass sie in der Jugendarbeit funktionieren.»
Geru betont, dass nicht nur der Grossevent wichtig ist und es kleine Zellen genauso braucht. Er glaubt aber auch an die Wirkung eines grossen Rahmens. Und hier wollen er und sein Team Hilfe bieten, damit andere dasselbe tun können. «Inzwischen haben wir neun Standorte.» So entstand ein Movement unter dem Namen BlessNations.
Was Jugendliche brauchen
Geru sieht in der Feststellung, dass Jugendliche nicht unterhalten werden wollen, einen «Gamechanger». Als er realisierte, dass Jugendliche wünschen, dass er mit ihnen gemeinsam Gottes Reich baut – als Freunde – veränderte dies seine Einstellung. «Ich merkte: Sie wollen die Welt auf den Kopf stellen. Das will ich auch! Und ich will es mit ihnen gemeinsam machen!»
Damit wendet er sich an Pastoren und Leiter: «Hört auf, den Jugendlichen ein unterhaltsames Programm bieten zu wollen. Das kann die Welt ohnehin besser.» Vielmehr brauchen junge Menschen Vorbilder, die ihnen zeigen, wie man Gottes Reich baut.
Hier gehts zum Talk mit Geru Furrer:
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