Arabische Menschen hier und in Nahost erreichen

Arabische Menschen erreichen
«Der Glaube ist ein natürlicher Teil des Lebens und wird geteilt», beschreibt OM-Mitarbeiterin Elsbeth Widmer das Leben von arabischen Menschen. Mit der «Camel Journey» können alle Teil davon sein, Araber in der Schweiz und in Nahost zu erreichen.

Elsbeth Widmer, was genau ist die Camel Journey?
Elsbeth Widmer:
Wie der Name schon sagt, ist es eine Reise. Kamele bewegen sich meist langsam, doch stetig vorwärts. Bei unserem Angebot geht es jedoch nicht um eine Kamelreise, sondern wir wollen uns gemeinsam aufmachen, um Neues zu Entdecken – was Gott tut in der arabischen Welt und dass jeder von uns Teil davon werden kann. Und gemeinsam wollen wir lernen, wie wir als Nachfolger Jesu bewusst leben und andere in der Nachfolge begleiten können, hier in der Schweiz in unserem Umfeld und im Nahen Osten, einer ganz anderen Kultur, Sprache und Weltanschauung. 

Das Ganze beginnt im Vorfeld mit Online-Treffen, was lernen die Teilnehmenden?
Die Reise beginnt mit einem Treffen am 7. Oktober  bei OM Schweiz in Wallisellen. Danach werden wir uns online treffen für Input, Austausch, praktische Anwendung und Gebet. Hier geht es darum einfache Schritte einzuüben, wie wir Menschen zu Jesus einladen, mit ihnen die Bibel entdecken, Gemeinschaften starten und sich Jünger multiplizieren. Erfahrene Mitarbeiter der arabischen Welt, werden Einblick geben, was Gott dort tut und wie die gleichen Prinzipien auch dort Frucht bringen.

Was ist das Ziel der Camel Journey, was sollen die Teilnehmenden mitnehmen?
Das Gott jeden von uns gebrauchen will und jeder von uns kleine Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern starten kann, die wieder andere erreichen. Wenn Jesus der Mittelpunkt deines Lebens ist und du begeistert von ihm bist und ihn liebst, dann kann und will er dich gebrauchen, hier in der Schweiz oder auch in der arabischen Welt. Die Camel Journey kann dir helfen, erste Schritte in diese Richtung zu gehen, damit Menschen, die Jesu Botschaft noch nie gehört haben, ihn kennenlernen können.

Die 7- bis 10-tägige Reise vor Ort erfolgt im Jahr 2024; welche Aufbrüche erleben Sie bei der Arbeit im Libanon bereits jetzt?
In den letzten Jahren hat Libanon einen riesigen Zustrom von syrischen und irakischen Flüchtlingen erlebt. Und ganz viele geistliche Aufbrüche mit anhaltender Frucht sind gewachsen, zum Beispiel Gemeinden unter syrischen Kurden. Menschen, die früher keine Möglichkeit hatten Jesus kennenzulernen und keinen Zugang zum christlichen Glauben hatten. Der anhaltende Einsatz von lokalen Gemeinden und Mitarbeitern von verschiedenen Organisationen hat die Liebe Christi durch Tat und Wort weitergegeben. Durch die wirtschaftliche Krise im Land bricht auch viel unter Libanesen auf der geistlichen Ebene auf.  

Können Sie ein, zwei Lebensgeschichten mit uns teilen, bei denen Menschen durch Ihre Arbeit im Nahen Osten verändert worden sind?
Zwei Mitarbeiter waren an diesem Tag an der Seepromenade einer libanesischen Stadt am Mittelmeer unterwegs. Ahmed, der verzweifelt Antworten für sein Leben suchte, war auch dort. Eine innere Stimme hatte ihm gesagt, er solle an die Promenade gehen. Als er sich umschaute, sah er die zwei Männer und sie kamen miteinander ins Gespräch über sein Leben und dann auch über Jesus. Der Mann liess sich zum gemeinsamen Bibellesen und Suchen nach Antworten auf seine tiefen Lebensfragen ein. Er fand ein neues Leben durch Jesus Christus und durfte auch einige Familienangehörige zu Jesus bringen. Obwohl nicht alle Probleme seines Lebens aus dem Weg geräumt sind, erlebt er Frieden und eine Stabilität, die er vorher nicht kannte.

Mary, eine Libanesin teilte ihren Glauben durch kurze Videos auf sozialen Medien. Viele Leute begannen sie zu kontaktieren mit Fragen über Jesus. Sie fing Bibelstudiengruppen an, doch es waren so viele Leute, dass sie überwältigt war. Wie sollte sie nur all diesen Menschen helfen, Jesus kennenzulernen? Unser Team vor Ort hat ihr geholfen und sie gelehrt, wie sie eine Jüngerschaft leben kann, die sich multipliziert und dadurch mehr Menschen erreicht werden können und nicht alles von ihr abhängig ist. 

Gibt es neue Projekte, die bei Ihnen anstehen?
Wir sehen im Moment nicht grosse Projekte als unseren Hauptauftrag, sondern sind daran, das organische geistliche Wachstum zu fördern. Das heisst zum Beispiel, dass wir Suchende oder Neugläubige oft aus islamischem Hintergrund in ihren Häusern treffen. Wir sind mit ihnen unterwegs und rüsten sie mit ganz einfachen Prinzipien aus, gemeinsam Gottes Wort zu lesen und umzusetzen. Ihre veränderten Leben sind wieder eine Möglichkeit, Freunde und Bekannte zu einer Gruppe einzuladen. Es ist eine Multiplikation, die Kreise zieht.

Was bewegt Sie persönlich bei Ihrer Arbeit besonders?
Ich habe viele Jahre im Libanon gewohnt und meine schönsten Erinnerungen sind die gemeinsamen Zeiten mit unseren syrischen, irakischen und libanesischen Glaubensgeschwistern, oft aus muslimischem Hintergrund. Die tiefe der Gemeinschaft durch geteiltes Leben, Leid und Freude war sehr bereichernd. Ich habe sehr viel von ihnen gelernt, gleichzeitig durfte ich ihnen auch helfen, im Glauben zu wachsen. Es braucht eine junge Generation von Mitarbeitern im Reich Gottes in der arabischen Welt.

Was können wir im deutschsprachigen Europa aus der Arbeit von OM im Nahen Osten – wo nun die Camel Journey hinführt – lernen?
Der Glaube ist ein natürlicher Teil des Lebens und wird geteilt. Mutiger zu werden, in der engen Beziehung zu Jesus zu leben und auch darüber zu reden und andere dazu einzuladen. Und das Vertrauen. Als Schweizer meinen wir, dass wir alles selbst machen müssten und könnten. Unsere Geschwister dort sehen oft ihre Grenzen und vertrauen Gott, dass er das Unmögliche tut.

Weitere Informationen zur Camel Journey finden sich hier.

Zur Website:
OM Schweiz

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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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