Massenselbstmord für alte Japaner?

Yale-Professor Yusuke Narita
Durch die sinkende Geburtenrate nimmt die Bevölkerung Japans ab. Ausserdem steigt das Durchschnittsalter. Yale-Professor Yusuke Narita sieht eine Lösung: Massenselbstmord für Alte.

Japan sieht sich derzeit mit einem Problem konfrontiert, das in den nächsten Jahren deutlich wachsen wird und welchem sich auch westliche Länder relativ bald stellen müssen: Japan hat eine sehr niedrige Geburtenrate von 1,4; ähnlich wie in diversen westeuropäischen Ländern, in denen sie sich zwischen 1,3 (Italien) und 1,6 (Schweiz und Deutschland) bewegt. Um die Bevölkerungszahl stagnierend zu halten, wäre eine Rate von 2,1 nötig.

Die Bevölkerung von Japan ist also am Sinken; 2020 lebten 126,1 Millionen Menschen in Japan, 2021 waren es noch 125,5 Millionen; innerhalb eines Jahres sank die Anzahl an Einwohnern um eine halbe Million. Seit dem Jahr 2010 mit 128 Millionen Einwohnern sinkt die Anzahl zusehends.

Westliche Länder wachsen gegenwärtig noch durch Einwanderung.

Junge Menschen frustriert

In Japan führt die Alterung zu einer Reihe von Problemen. Der Yale-Professor Yusuke Narita sprach in der «New York Times» von der Idee, wie mit dieser Bevölkerungskrise umgegangen werden könnte: Massenselbstmord von älteren Menschen. «Ich glaube, die einzige Lösung ist ziemlich klar ... Liegt die Lösung nicht im Massenselbstmord?»

Ob das eine gute Sache sei oder nicht, sei eine schwierige Frage. «Wenn Sie das gut finden, dann können Sie vielleicht hart daran arbeiten, eine solche Gesellschaft zu schaffen.» Die Möglichkeit, Euthanasie in Zukunft obligatorisch zu machen, werde in der Diskussion auftauchen.

«Eine abstrakte Metapher»

Yusuke Naritas Gedanken stiessen auf harsche Kritik. Er erklärte hinterher, seine Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Die Begriffe «Massenselbstmord» oder «Massenseppuku» («Seppuku» ist ein Suizid, der auf die Samurai-Zeit zurückgeht) seien eine «abstrakte Metapher» gewesen.

Was auch immer seine Absichten waren, seine Anhänger sahen seinen Lösungsansatz teilweise auf weniger auf abstrakte Weise. In unserer westlichen Kultur ist die Auffassung vom Wert des Lebens gering geworden. Naturalistische und atheistische Gedanken, wie jene der Evolution, lehren, dass alle Menschen Tiere sind und es keinen letzten Sinn und Zweck im Leben gibt.

Kultur des Todes

Vielerorts ist Euthanasie bereits legal, nicht nur für unheilbar Kranke, sondern auch für ältere Menschen, Behinderte und psychisch Kranke. Und natürlich ist in den westlichen Ländern fast ausnahmslos eine Form der Abtreibung auf Verlangen für ungewollte oder behinderte Babys erlaubt.

Da sich unsere Kultur immer weiter von den Werten des Wortes Gottes entfernt, ist alles erlaubt – auch das Töten älterer Menschen zum Wohle der jüngeren Generationen (und zum Wohle der Staatskasse).

Die Überalterung der Bevölkerung kann ein Problem werden, aber die Lösung für dieses Problem ist nicht der Massenselbstmord älterer Menschen. Jeder Versuch, das Problem anzugehen, muss zunächst von diesem grundlegenden Prinzip ausgehen: Alle Menschen – unabhängig von ihrem Alter, ihrem Entwicklungsstand, ihren Fähigkeiten oder ihrer Gesundheit – sind nach dem Bild Gottes (1. Mose, Kapitel 1, Vers27) mit Würde und Wert geschaffen. Einem Menschen, der nach Gottes Ebenbild geschaffen wurde, das Leben zu nehmen, ist Mord.

Wichtig ist, die Menschen auf die biblische Lehre über den Wert des Lebens und das Evangelium von Jesus Christus hinweisen.

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Autor: Ken Ham / Daniel Gerber
Quelle: harbingerdaily.com / gekürzte und ergänzte Übersetzung: Livenet

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