Europa: Nach-christlich oder vor-erwecklich?
«Europa ist der einzige Kontinent, auf dem die christliche Kirche im Rückgang ist», hielt Pete Greig (GB), Gründer und Leiter der 24/7 Gebetsbewegung, in Polen fest. Und immer mehr sind nicht bereit, sich damit einfach abzufinden. «Es ist an der Zeit, dass diese Generation in Europa zusammenkommt und Gottes Angesicht sucht in heiligem Trotz, dass Gott mit Europa noch nicht fertig ist», fasst die Italienerin Sarah Breuel, Initiantin und Leiterin der von «Revive Europe», die Ziele der Bewegung zusammen. «Bereitet dem Herrn den Weg» war denn auch das Thema von «Revive '24», das vom 28. Dezember bis 1. Januar in der Tauron Arena in Krakau (Polen) mit 3'000 Teilnehmern aus allen europäischen Ländern und anderen Regionen der Welt stattfand. Unter den Referenten war neben Pete Greig auch der bekannte britische Apologet John Lennox.
Wachsende Bewegung
«Revive Europe», gegründet 2016, ist im Jahr 2023 weiter gewachsen. Die Vision: «Wir wollen eine Bewegung Gottes unter Universitätsstudenten und jungen Erwachsenen in Europa sehen. Wir möchten, dass die Studenten in der Evangelisation ausgerüstet werden und sich mit den apologetischen Fragen unserer Zeit auseinandersetzen, und dass sie mit Gebetseifer und der Kühnheit erfüllt werden, die nur der Heilige Geist geben kann, um Zeugen zu sein.»
Nach der letzten Konferenz Ende 2022 wurde Revive Europe zu einer unabhängigen Organisation, die inzwischen 20 teil- und vollzeitliche Mitarbeiter beschäftigt. Im Jahr 2023 fanden drei «Revive Our Hearts»-Einkehrtage in Norwegen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich statt, bei denen sich die Studenten Tage nahmen, um «persönliche Erweckung anzustreben».
Von Asbury bis Herrnhut
«Nur fünf Wochen nach der Revive-Konferenz 2022 brach die Erweckung in Asbury aus. Einige der Revive-Leiter hatten das Vorrecht, persönlich dorthin zu reisen und aus erster Hand zu sehen, was Gott tat», sagte Sarah Breuel gegenüber «Evangelical Focus». «Wenn man einmal gesehen hat, wie eine Bewegung Gottes schmecken kann, kann man es einfach nicht mehr vergessen!»
Einige der an der Asbury-Bewegung beteiligten Personen nahmen an einem Treffen von Revive Europe in Herrnhut (Deutschland) teil, dem Geburtsort der mährischen Erweckung um Graf Zinzendorf im 18. Jahrhundert. «Das Revive-Team schloss enge Freundschaft mit den bescheidenen Leitern des Handelns Gottes in Asbury, die den Ozean überquerten, um mit uns im letzten September eine Gruppe von Studenten nach Herrnhut zu begleiten.»
Breuel verweist auf Versammlungen, die alle zwei Monate in London stattfinden, mit 1'000 Studenten und jungen Erwachsenen, die die ganze Nacht für Erweckung beten. Oder wie die 24/7-Gebetsbewegung seit Jahren «mit grosser Inbrunst» für Erweckung in Europa betet. «Auch der Hunger unter jungen Erwachsenen in Norwegen nach der The Send-Konferenz in diesem Jahr war etwas, was ich in Europa selten zuvor gesehen habe», sagt sie.
Warum braucht Europa eine Erweckung?
Die treibenden Leiter hinter «Revive Europe» erklären, dass man Europa entweder als «nachchristlich» oder als «vorerwecklich» erklären kann. Breuel: «Tim Keller beschrieb Erweckung als 'schlafende Christen, die aufwachen, nominelle Christen, die sich bekehren, und schwer erreichbare Menschen, die auf dramatische Weise zum Glauben kommen`. Wir sehnen uns sehr danach, dass Gott dies unter den Universitätsstudenten auf unserem Kontinent tut, die die zukünftigen Leiter der Kirchen und der Gesellschaft sind.» «Die Jesus-Bewegung in den 70er Jahren hatte einen nachhaltigen Einfluss auf ihre Generation. Die Erweckung in Wales im Jahr 1904 berührte nicht nur dieses Land, sondern sogar Südkorea auf der anderen Seite der Welt, und das ist 120 Jahre her. Wenn heute irgendwo auf der Welt eine Erweckung ausbricht, dann wird sie angesichts der Art und Weise, wie diese Generation durch Flüge, Technologie und soziale Medien miteinander verbunden ist, global wirken.»
Breuel schliesst: «Wir freuen uns darüber, wie Gott in Afrika, China und Lateinamerika handelt. Und wir wollen nicht, dass gebildete Studenten in Europa verpassen, was Gott in unserer Generation vorhat. Wir wollen, dass sie ihren Teil dazu beitragen und unseren Kontinent verändern. Deshalb bitten wir Gott, das zu tun, was er allein tun kann: Europa neu zu beleben (Revive Europe).»
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