Gemeinden in Algerien wachsen im Freien

Das Hoggar-Gerbige in Algerien im Morgenlicht
Manche treffen sich mitten in der Wildnis, andere im Wald, wieder andere im Haus des Pastors. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – obwohl in Algerien fast keine christliche Kirche mehr offiziell existieren darf.

Viele Kirchen wurden in den vergangenen Jahren in Algerien vom Staat geschlossen, so dass zuletzt im Februar nur noch zehn Kirchen offiziell im ganzen Land erlaubt waren (Livenet berichtete). Doch das hält Leiter und Pastoren nicht davon ab, die Gemeinden weiterzuführen. Selbst in und um al-Qaida-Terrorcamps wird das Evangelium verkündigt, so berichtet das Nachrichtenportal Mission Network News (MNN).

Kreativität durch Verfolgung

Ein Mitarbeiter der christlichen Organisation A3 / Asian Access, der sich Yemathen nennt (Pseudonym), erklärte gegenüber MNN: «Die meisten Christen lassen sich jetzt darin schulen, andere Wege zu finden, um Kirche zu machen oder sich zu treffen, ohne dadurch eine Kirchenschliessung zu riskieren. Eine Grosszahl von Leitern halten ihre Veranstaltungen in ihren Häusern ab und manchmal auch im Freien oder im Wald.»

Doch auch das sei nicht mehr sicher. «Einer meiner Leiter in Algerien entschied, dass sie sich ‘im Busch’ treffen würden, weil sie gerade erst eine Gemeinde angefangen hatten. 20 Polizisten folgten ihnen, unterbrachen das Treffen und fragten, um was für ein Treffen es sich handelte. Sie forderten die Personalausweise ein, schrieben die Namen der Anwesenden auf und die Christen könnten vor Gericht gebracht werden.»

«Die Kirchen wachsen»

Trotzdem kommen immer mehr Menschen im Land zum Glauben an Jesus Christus. «Die Kirchen wachsen, nicht unbedingt in Gebäuden, aber sie verbreiten sich überall», so Yemathen. Er bittet um Gebet für Kraft und Mut der verfolgten Christen in Algerien.

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Autor: Katey Hearth / Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Network News / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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