Bald wieder Ballonsendungen nach Nordkorea möglich?

Ballonsendungen mit Bibeln wurden von Südkorea verboten
Seit 2005 hatte die Missionsorganisation «Voice of the Martyrs Korea» Bibeln mit Hilfe von Helium-Ballons nach Nordkorea geschmuggelt. Das wurde 2018 abrupt verboten. Doch jetzt kommt wieder Hoffnung auf.

Im Jahr 2018 war es offiziell verboten worden, von Südkorea aus Informationen nach Nordkorea zu schicken, die in irgendeiner Weise gegen das Regime gerichtet waren. Den Grund für das Verbot erklärt Eric Foley, Leiter von Voice of the Martyrs Korea (VOM Korea), wie folgt: «Die meisten Sendungen werden von politischen Gruppen durchgeführt, so dass die Informationen, die über die Grenze gesendet werden, höchst politisch sind. Sie enthalten Perspektiven über die Regierung und Menschenrechte, diese Art von Dingen.»

Doch das Verbot hatte auch Auswirkungen auf einen wichtigen Arbeitszweig von VOM Korea, der seit 2005 mit Hilfe von Helium-Ballons Bibeln nach Nordkorea schmuggelte (Livenet berichtete).

Gute Beziehungen zur Polizei

Nun wurde das Gesetz vor Kurzem vom südkoreanischen Verfassungsgericht gekippt. Ab sofort soll die lokale Polizei Aktivitäten zum Versenden von Ballons an der Grenze regulieren. Die Freude bei VOM ist gross: «Das ist ein guter Schritt, weil wir schon immer eine gute Beziehung zur Polizei hatten; wir haben immer die Bedingungen befolgt, die sie gestellt haben», so Foley. Die Polizei habe ihnen zu Beginn der Sendungen sogar geholfen, «sie berieten uns in der Hinsicht, was ihrer Meinung nach am Effektivsten wäre». In Anbetracht dessen ist die Hoffnung gross, dass sie die Bibel-Sendungen nach fünfjähriger Pause bald wieder aufnehmen können.

Von 0 auf 8 Prozent

Laut Forschungen des Datenbank-Zentrums für Nordkoreanische Menschenrechte (Database Center for Noth Korean Human Rights) im Jahr 2000 hatte bis dahin keine Nordkoreanerin oder Nordkoreaner im Land eine Bibel mit eigenen Augen gesehen. Heute sei das anders, so Foley: «Über acht Prozent der nordkoreanischen Bevölkerung hat eine Bibel mit eigenen Augen gesehen. Das sind vermutlich etwa 1,65 Millionen Menschen.» Die genaue Bevölkerungszahl werde von der Regierung geheim gehalten. Teil dieser Entwicklung sind die Sendungen von VOM Korea, die nun vermutlich wieder aufgenommen werden können.

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Autor: Katey Hearth / Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Network News / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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