Das kleine Leutwil feierte gross

Einige Mitglieder der Kirchgemeinde mit dem Umzugswagen
Leutwil feierte das 750 Jahre-Jubiläum Dorfgeschichte mit Jugendfest, Umzug, Glockenpräsentation und Jubiläumsgottesdienst. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Michael Freiburghaus an den religiösen Hintergrund des Dorfes.

Am letzten Augustwochenende feierten die Einwohnerinnen und Einwohner von Leutwil AG das 750. Jubiläum der ersten Erwähnung ihres Dorfes und ihrer Kirche mit einem viertägigen Jugendfest unter dem Motto «Ein kleines Dorf feiert gross». Mit drei Böllerschüssen wurde der Beginn des verlängerten Festwochenendes am Donnerstagmorgen eingeläutet. Trotz herbstlicher Temperaturen zogen 18 Vereine mit selbstgestalteten Umzugswagen durch das Dorf, darunter 29 Mitglieder der Kirchgemeinde, die eine bewegliche Glocke aus Schaumstoff und das Originalgeläut über einen Lautsprecher präsentierten.

Der Jubiläumsgottesdienst fand grossen Zuspruch, 215 Gäste nahmen daran teil. Die musikalische Gestaltung erfolgte durch eine elfköpfige Alphorngruppe. Besondere Ehrengäste waren Catherine Berger, Vizepräsidentin des Aargauer Kirchenrats und der Evangelischen Kirche Schweiz, sowie Pfarrer Heinz Brauchart, Dekan des Dekanats Kulm. In ihren Grussworten brachten sie ihre Freude über das Jubiläum des Gotteshauses zum Ausdruck und betonten: «Auch Jesus freut sich mit uns!»

Von Leutwil in die ganze Welt

Pfarrer Michael Freiburghaus bei der jubiläumspredigt

Das Anspielteam führte auf humorvolle Weise einen Rückblick auf vergangene Jubiläumsveranstaltungen durch, darunter auch den Besuch Mitte Mai im Staatsarchiv Solothurn, um die Urkunde zur ersten Erwähnung Leutwils zu sehen. Michael Freiburghaus, Pfarrer von Leutwil und Dürrenäsch, hielt in seiner Festpredigt anhand der lüpuer Glockenschrift «O Land, Land, Land, höre des Herrn Wort» eine Betrachtung über die Bedeutung von Leutwil und Dürrenäsch in der Kirchengeschichte. Dabei ging er auf den geistlichen Aufbruch unter Samuel Heinrich Fröhlich (1828-1830) sowie auf die dialektische Wort-Gottes-Theologie von Eduard Thurneysen (1913-1920) ein, die von Leutwil ausgehend weltweite Anerkennung fanden und bis heute fortbestehen. Beide Bewegungen haben die Bedeutung der Bibel als Gottes Wort und die Liebe von Jesus wiederentdeckt.

Mit einem humorvollen Start fragte der leidenschaftliche Pfarrer: «Warum sind wir heute hier? Weil vor 750 Jahren ein Mönch die Kirche Leutwil auf einer so kleinen Urkunde erwähnt hat!» Freiburghaus bedankte sich bei allen Anwesenden für ihre Unterstützung der Kirchgemeinde in verschiedenen Bereichen und wies auf den jährlichen Missionsbasar hin, dessen Erlös zwei missionarisch-karitative Projekte unterstützt und das Leben vieler Menschen in Gegenwart und Zukunft positiv beeinflusst.

Die Predigt schloss mit den Worten: «Jesus streckt uns seine Hand entgegen und wir dürfen sie im Glauben ergreifen. Leutwil, 'ein kleines Dorf feiert gross', weil wir einen grossen Gott haben!»

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Autor: Michael Freiburghaus / Debira Murri
Quelle: Kirche Leutwil / Livenet

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