Ägyptische Regierung legalisiert fast 3'000 Kirchen
Vor etwa sieben Jahren gründete die Regierung Ägyptens einen Ausschuss, der die Anträge zur Legalisierung von Kirchgebäuden bearbeiten sollte. Zu dem Zeitpunkt gab es 3'730 Anträge, die auf Bearbeitung warteten – manche bis zu 20 Jahre. Bis heute wurden beinahe 3’000 Anträge bearbeitet, berichtet das Nachrichtenportal Mission Network News (MNN).
Noch nie zuvor
Laut Fayez Youssef, einem ägyptischen Christen, ist das eine grosse Überraschung. Im Podcast von «Voice of the Martyrs Canada» erklärte Youssef, dies sei «beispiellos in der modernen Geschichte des Landes, dass eine so grosse Zahl christlicher Kirchen, Kirchgebäude und Konferenz-Zentren legalisiert wurde und eine Lizenz bekommen haben». Durch die effiziente Arbeit des Ausschusses wurde die Wartezeit extrem verkürzt und viele Gemeinden können sich nun erstmals zum Gottesdienst treffen.
Laut Youssef kommuniziere die Regierung durch diesen Ausschuss, dass sie die Rechte der Christen in Ägypten anerkennt und sie ihnen geben wollen. Doch das sei etwas völlig Neues. «In meinem ganzen Leben habe ich nie eine so grosse Anzahl von legalisierten Kirchen gesehen. Wir befinden uns in einem positiven Veränderungsprozess.»
Überzeugung der Regierung?
Doch was hat diesen Prozess gestartet? Viele sprechen vom Druck, sowohl intern als auch auf internationaler Ebene, für mehr religiöse Freiheit in Ägypten. Doch Youssef sieht eine Veränderung auf Regierungsebene. «Es kommt aus der tiefen Überzeugung heraus, dass dies das Richtige ist.»
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