Probleme und Ermutigendes in türkischen Kirchen
Das starke Erdbeben, bei dem im Februar über 50'000 Menschen in der südlichen Türkei starben, hat die Christenheit der Türkei besonders stark getroffen. Grund dafür ist, dass gerade im Epizentrum viele Christen wohnten. «In der Vergangenheit sagten wir, dass von der Bevölkerung von 85 Millionen Menschen etwa 10'000 evangelische Christen im Land lebten», erklärt Bruce Allen von der Missionsorganisation «Forgotten Missionaries International» gegenüber dem Nachrichtenportal Mission Network News.
«Nun wurde mir gesagt, dass diese Zahl vermutlich nur noch bei 8'000 liegt, weil so viele Christen gestorben sind, denn die Provinz, die am stärksten betroffen war – die Provinz Hatay – war der Kern christlicher Aktivität.» In anderen Worten: Ein Fünftel der evangelischen Christen starb durch das Erdbeben.
Ein Beispiel ist die Stadt Antakya, in der viele Christen lebten und die durch das Beben fast vollständig vernichtet wurde (Livenet berichtete).
Enstehung neuer Gemeinden
Die Trauer ist unbeschreiblich – und dennoch fassen die Christen an, insbesondere jetzt, wo die internationale Hilfe deutlich nachgelassen hat, und helfen, wo es nur geht, vor allem auch ihren muslimischen Nachbarn. Und hier setzen die guten Nachrichten aus der Türkei an: «Menschen mit muslimischem Hintergrund hören zum ersten Mal von Jesus Christus und beginnen, an ihn zu glauben», so Allen. In Hatay weiss er von mindestens einer neue Gemeinde, die bereits mit etwa 15 Mitgliedern entstanden ist – und stetig am Wachsen ist.
Christen aus anderen Teilen des Landes reisen bis heute noch in die betroffenen Gebiete, um Hilfe zu bringen, schlafen oft tagelang in ihren Autos, da es keine Hotels gibt, essen dasselbe, was sie den Überlebenden bringen, da es keine Restaurants gibt, und geben Gottes Liebe ganz spürbar weiter.
Christliche Gemeinden im gesamten Süden der Türkei haben Pastoren, Älteste, Lehrer, Missionare und Gemeindeglieder verloren. Das ist eine der grossen Herausforderungen, neue Leiter auszubilden und die nächste Generation für die Leiterschaft vorzubereiten.
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