Fünf Jugendliche aus Russland feierten mit

Die fünf russischen Jugendlichen, die nach Mariupol gefahren sind
Fünf junge Chriaten aus Russland fuhren nach Mariupol in die Ukraine. Dort nahmen sie an einem Gottesdienst mit 30 Teilnehmern in einem kleinen Haus teil. Die Besucher versteckten sich gleichzeitig vor Granaten und Bombenangriffen.

Die Jugendlichen stammen aus Rostow am Don und aus Taganrog. Rostow am Don liegt am Ostufer und Taganrog am Nordufer des Asowschen Meeres, einem Nebenmeer des Schwarzen Meeres. Für die 180 Kilometer nach Mariupol – der im russischen Angriffskrieg weitflächig zerstörten ukrainischen Stadt am Nordufer des Asowschen Meeres – hätten sie viereinhalb Stunden gebraucht, inklusive die Zeit am Kontrollpunkt.

Da die Kirche der Adventisten in Mariupol im Krieg zerstört wurde, versammelten sie sich zum Gottesdienst mit den 30 meist älteren Menschen, die während den Kampfhandlungen in der Stadt geblieben waren, weil sie nirgendwo hingehen konnten, in einem kleinen Haus einer adventistischen Familie. Die Gottesdienstbesucher seien dicht gedrängt in drei sehr kleinen Räumen gesessen.

«Was kann man da predigen?»

Einer der jungen Erwachsenen aus Russland habe die Predigt gehalten. Er habe laut sprechen müssen, damit ihn auch jene in den anderen Zimmern verstanden hätten, die er gar nicht gesehen habe. Er sagte: «Noch nie zuvor musste ich zu Menschen predigen, die sich vor Granaten und Bombenangriffen in Kellern versteckten, die Morde sahen und die ständige Angst verspürten. Was kann man Menschen predigen, die die Schrecken der Feindseligkeiten überlebt haben?»

Das Fehlen von Mikrophon, Lautsprecher und musikalischer Begleitung sei unwichtig gewesen. Die Menschen hätten sich über die ihnen entgegengebrachte Aufmerksamkeit, die Unterstützung und Hilfe gefreut. Es sei ihnen wichtig gewesen, den Menschen, die den Schmerz des Verlustes erlebt hätten, im Gottesdienst Hoffnung zu vermitteln.

Was sie mit eigenen Augen von der Stadt Mariupol gesehen hätten, habe sie «zurück in die Wirklichkeit der Welt gebracht, in der wir tatsächlich leben». Es sei ihnen klar geworden, wie wichtig Einheit unter den Menschen sei, schreibt Kirill Koptev, einer der Besucher aus Russland. In Krisensituationen verstünden Menschen den Wert der Einheit und man beginne, das Privileg einer Kirchenfamilie zu schätzen.

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Quelle: APD

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