Nordkoreanische Arbeiter hören im Ausland von Jesus
Nordkorea hat in der Vergangenheit auserwählten Bürgern erlaubt, für eine gewisse Zeit im Ausland zu arbeiten. Doch das änderte sich mit Beginn der Pandemie. «Nordkorea hat seine Grenzen seit Beginn des Coronavirus geschlossen», berichtet Eric Foley von «Voice of the Martyrs Korea» (VOM Korea) in einem Podcast der Organisation. «Und sie haben ihnen bislang nicht erlaubt, zurückzukehren.»
Dienst für Menschen innerhalb und ausserhalb Nordkoreas
Konkret bedeutet dies, dass seit drei Jahren nordkoreanische Arbeiter in der Mongolei, China, Südostasien und sogar Osteuropa feststecken – «auf der einen Seite schlecht für sie, aber von einer Ewigkeitsperspektive aus gut für sie, denn das hat uns drei Jahre Zeit gegeben, um ihnen vom Evangelium zu erzählen und Jüngerschaft und Evangelisation zu machen.»
Laut VOM Korea ist dieser neue Dienst am Wachsen und auch innerhalb von Nordkorea öffnen sich neue Türen, um die Menschen zu erreichen. «Viele Arbeiter sind aktuell zu Hause und haben grosses Interesse, christliche Radiosendungen zu hören», erklärt Foley. «Wir mussten eine Radiosendung hinzufügen. Die Zahl der Bibeln, die wir an Nordkoreaner verteilt haben, wo auch immer sie sich befinden, hat sich mit jedem Jahr der Pandemie verdoppelt.» Und wenn Nordkoreaner aus dem Ausland wieder die Möglichkeit haben, nach Hause zu reisen, können sie dort ihren neu gefundenen Glauben weitergeben.
2 Mio. Nordkoreaner haben Bibel gesehen
Das Datenbank-Center für nordkoreanische Menschrechte mit Sitz in Südkorea führt regelmässig Studien durch über die Situation der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in Nordkorea. Informationen erhält das Center von innerhalb Nordkoreas, von Nordkoreanern im Ausland sowie Flüchtlingen. «Im Jahr 2000 fanden sie heraus, dass trotz aller Versuche und Bemühungen 0 Prozent aller Nordkoreaner innerhalb ihres Landes je eine Bibel mit eigenen Augen gesehen hatten», berichtet Foley.
Aber: «Im Dezember 2021 hatten bereits 8 Prozent aller Nordkoreaner eine Bibel mit eigenen Augen gesehen. Das ist eine unglaubliche Zahl. Das sind über 2 Millionen Menschen in einem Land, in dem der Fakt, eine Bibel mit eigenen Augen zu sehen, sie vor Gericht bringen kann.»
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