Liebe und Prophetie in einem trendigen Café

In Antwerben bietet das «Lighthouse Café» Kaffee, Gespräche und Gebet an.
Ein Café, dessen Gewinne in Gottes Reich investiert werden? Diese Idee hatte der deutsche Pastor Frank Ernst in Belgien. Seit drei Jahren zieht das «Lighthouse Café» in Antwerpen Menschen an – mit tiefen Gesprächen und Gebet.

Im Herzen der modernen belgischen Stadt Antwerpen sticht ein betriebsames Café namens «Lighthouse Café» hervor, das in einer Künstlerstrasse liegt und von verschiedenen anderen gastronomischen Betrieben umgeben ist. Pastor Frank Ernst initiierte dieses Projekt 2021 mit dem hehren Ziel, dessen Gewinne in das Reich Gottes zu investieren.

Insbesondere Studenten werden davon angezogen: «Baristas sind die heutigen Friseure. Die Menschen fühlen sich wohl und neigen dazu, sehr offen bezüglich ihres persönlichen Lebens zu sein. Diese Offenheit schafft viel Raum für bedeutsame Gespräche und sogar für Gebet. Wir erreichen eine unglaublich grosse Anzahl an Menschen», sagt Frank.

Gottes Versorgung erlebt

Ursprünglich stammt er aus Deutschland, wo er in die Musikszene involviert war und sich 1992 bekehrte. Während einer Konferenz in Berlin berief ihn Gott 1994 nach Belgien. Obwohl er dort ursprünglich eine Gemeinde gründen wollte, wurde er im Gebet geführt, eine christliche Kindertagesstätte zu eröffnen.

«Wir renovierten eine Pfingstkirche und eröffneten dort die erste christliche Kindertagesstätte in Belgien. Wir hatten keinen Cent, aber Gott versorgte uns. Die Regierung gewährte uns mehr als eine Million Euro an Fördermitteln für ein Gebäude. Das allein schon ist ein Wunder, wenn man unsere ausgesprochen christliche Identität bedenkt. Obendrein erhielten wir 54 anerkannte Plätze für Kinder sowie 19 Angestellte. Die Leute wissen, dass wir Christen sind, doch sie schätzen unsere Werte, die Atmosphäre und unsere Offenheit ihnen gegenüber. Von Gründung an haben wir uns einen exzellenten Ruf erworben und diesen auch beibehalten.»

Positive Ausstrahlung

Die Tagesstätte liegt in einem muslimischen Viertel und viele Muslime sind dort Kunden. Alle fest angestellten Mitarbeiter sind Christen, die irgendwo zu einer Gemeinde gehören. Sie leben aus der Liebe zu Jesus heraus, lesen aus der Kinderbibel vor und beten sogar für die Kinder und Eltern.

Später wurde eine Gemeinde gegründet, «The Lighthouse Fellowship» (dt. Leuchtturm-Gemeinschaft). Diese Gemeinde hat heute mehr als 200 Mitglieder, was für belgische Verhältnisse als gross anzusehen ist. «VRT, das flämische Fernsehen, besuchte uns letztes Jahr, um bei uns zu filmen. Wir sind dankbar für die positive Einstellung, mit der man uns häufig begegnet, weil wir nicht in einer christlichen Blase eingesperrt sind.»

Guter Kaffee und Gottesdienste

Das jüngste Projekt ist das Lighthouse-Café im Zentrum von Antwerpen. Es wurde 2020 aus Gebet heraus geboren. Frank erzählt: «Wir beginnen jedes Jahr mit 21 Tagen Gebet und Fasten. Während diesen Tagen beteten wir intensiv für die Stadt. Dann kam die Vision, ein Café zu eröffnen, die wir eineinhalb Jahre später umsetzten. Wir fanden und renovierten ein schönes Gebäude im Herzen von Antwerpen. Die Idee ist, die Gewinne für einen guten Zweck zu spenden, unter anderen für eine Arbeit mit Kindern in Simbabwe, die wir unterstützen.»

«Wir bieten unsere eigenen, qualitativ hochwertigen Spezial-Kaffeemischungen an, die wir auch als ganze Bohnen verkaufen, in höchster Barista-Qualität. Das zieht selbstverständlich Leute an. Es gibt dort einen grossen Bildschirm, auf dem christliche Musikvideos laufen. Wir laden die Leute auch zum Bibelstudium ein. Die Lighthouse Fellowship-Gemeinde hat einen Raum in diesem Café, in dem zweimal im Monat ein Gottesdienst abgehalten wird. Dies macht ihn leicht zugänglich.»

Eines der besten Cafés der Stadt

Das Café wurde in der Zeitschrift der Universität von Antwerpen als «eines der besten Cafés in Antwerpen» empfohlen. Es ist besonders wichtig, dass die Gäste sich zu nichts verpflichtet fühlen. Die Menschen können drei Stunden im Café sitzen, ohne gestört zu werden. Ihnen wird nichts aufgezwungen, doch wenn sie es wünschen, gibt es immer Raum für Gebet, ein gutes Gespräch oder Prophetie.

Beziehungen aufzubauen ist ein Schlüsselwert. «Die Leute fangen hier natürlich an, Fragen zu stellen. Wir sind Teil des Viertels und haben ein Herz dafür, Menschen zu helfen. Unser Motto ist: ‚Verändern wir die Welt – ein Tasse nach der anderen.‘ Deshalb kommen die Millenniums-Generation und junge Menschen zu uns. Alles stammt aus dem Direkthandel und ist biologisch abbaubar. Auch glutenfreie und vegane Kuchen werden angeboten. Das spricht an.»

«Man beginnt zu plaudern und auf ganz natürliche Weise kommen tiefere Geschichten hervor. Die Leute fühlen sich zu Hause und geliebt. Wir treiben nichts voran, das würde in Belgien definitiv nicht funktionieren. Doch wir sind ein Leuchtturm – ein Zeichen für jeden, der sucht.»

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Quelle: Joel News / Frank Ernst

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