Hier heilte Jesus einen Blinden

Der nördliche Rand des Beckens von Siloah
Es geht Schritt für Schritt, respektive Stufe für Stufe voran: Acht weitere Treppentritte, die zum Teich Siloah führten, sind in Jerusalem ausgegraben worden. Hier an diesem Becken heilte Jesus laut Johannes 9 einen Blinden.

In einer neuen Ausgrabung der Israelischen Altertumsbehörde (IAA), der israelischen Nationalparkbehörde sowie der «City of David»-Stiftung wurde ein kleiner Abschnitt des Teiches von Siloah freigelegt.

Ein Teil des Orts, an dem Jesus laut Johannes 9 einem blind geborenen Mann das Augenlicht zurückgab, ist bereits seit einigen Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein neues Projekt zielt nun darauf ab, die Stätte vollständig auszugraben. Beim jüngsten Fortschritt wurden acht Stufen aufgedeckt, die in das Becken führten, das während 2000 Jahren verschüttet gewesen war.

Tatsache statt Glaubenssache

«Die laufenden Ausgrabungen in der Davidstadt, insbesondere des Teiches von Siloah, sind eine der grössten Bestätigungen des Erbes und der jahrtausendealten Bindung, die Juden und Christen mit Jerusalem haben», sagt Ze'ev Orenstein, Direktor für internationale Angelegenheiten bei der «City of David»-Foundation.

«Es ist nicht nur eine Glaubenssache, sondern eine Tatsache», so Orenstein weiter. Der Teich wurde ursprünglich vor etwa 2700 Jahren während der Herrschaft von König Hiskia erbaut. Er diente der Wasserversorgung Jerusalems und ist in der Bibel in 2. Könige Kapitel 20, Vers 20 erwähnt.

Bedeutendste Wegstrecke

Die rund 800 Meter, die durch die Davidstadt verlaufen, «vom Teich von Siloah im Süden, entlang der Pilgerstrasse, bis zur Klagemauer und dem Tempelberg, ist die bedeutendste halbe Meile des Planeten», ordnet Orenstein den geschichtsträchtigen Schauplatz ein.

Er begründet: «Es gibt nirgendwo auf der Welt eine halbe Meile, die für mehr Menschen – nicht für Millionen, sondern für Milliarden – von grösserer Bedeutung ist.» Er geht davon aus, dass die Besucher in einigen Jahren den historischen Ort persönlich erleben können. «Sie werden in der Lage sein, dieselben Steine zu sehen, zu berühren und darauf zu gehen, auf denen ihre Vorfahren vor Tausenden von Jahren während ihrer Pilgerfahrten nach Jerusalem gegangen sind.»

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Autor: Kelly Valencia / Daniel Gerber
Quelle: Premier / Übersetzung: Livenet

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