Hausgemeinden in Algerien wachsen

Die Kirchenschliessungen treffen die Gemeinden hart
Nur noch acht Kirchen haben in Algerien offiziell die Erlaubnis, Gottesdienste abzuhalten – alle anderen wurden in den vergangenen vier Jahren geschlossen. Doch sie leben weiter, im Untergrund. Und die Hausgemeinden wachsen.

Laut eines Berichts von Mission Network News (MNN) wurden weitere Kirchen in Algerien geschlossen, so dass Anfang März nur noch acht Kirchen offen waren. Die Einschränkungen für Christen nehmen immer stärker zu. Wie MNN berichtete, wurde seit 2019 43 Kirchen die Genehmigung entzogen.

«Es ist traurig zu hören, dass Kirchgebäude geschlossen werden, denn viele Familien haben sich dort getroffen und es hat den Kindern geholfen, gemeinsam zu wachsen, ihnen wurde viel in der Sonntagsschule beigebracht…», berichtet Yemathen (Name geändert), ein christlicher Mitarbeiter aus Nordafrika.

«Gemeinden sind aufgeblüht»

Doch er erzählt auch, dass aus dieser Situation Positives entstanden ist: «Die Regierung kann nichts anderes tun, als die Gebäude zu schliessen. Die Kirchen treffen sich trotzdem an anderen Orten.» Diese Treffen finden in Privathäusern statt, heimlich. Es formen sich Untergrundgemeinden.

Für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei das zwar nicht einfach, weil sie ihre Aktivitäten auf diese Weise nicht gut aufrechterhalten können. Doch die Gemeinden selbst wachsen. «Die Auswirkungen bleiben gleich, das Evangelium verbreitet sich. Während die Regierung versucht, alle Kirchen zu schliessen, weil sie glaubt, dass Christen kein Recht haben, in einem muslimischen Umfeld zu existieren, sind diese Gemeinden aufgeblüht und über die Jahre gewachsen, trotz der Verfolgung und der Schwierigkeiten…», so Yemathen.

Mutiges Zeugnis

Die Mehrheit der Christen in Algerien haben einen muslimischen Hintergrund. Sie sind Verfolgung nicht nur seitens der Regierung, sondern auch von Familien und Freunden ausgesetzt. Doch das schüchtert nur wenige von ihnen ein. «Diese Christen geben ein mutiges Zeugnis, weil sie über die Jahre gemerkt haben, dass die Regierung und die Schulen sie im Bezug zur Wahrheit angelogen haben. Seitdem sie Jesus Christus gefunden haben, reden sie offen über ihren Glauben…» Er bittet um Gebet für die dortigen Christen, dass dieser Mut nicht abnimmt und dass sie inmitten der Schwierigkeiten Jesus treu bleiben.

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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / MNN

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