Über 1'000 Menschen mit Behinderung evakuiert

Organisatoren, Fahrer und Helfende der Evakuierungsfahrten für Behinderte aus der Ukraine.
Die ukrainische Regierung überreichte das Weisse Kreuz für Verdienste um die Ukraine an Pete Malkin, Niku Gal und Roman Scamoni. Mit dieser Auszeichnung werden ausländische Bürger geehrt, die der Ukraine seit Ausbruch des Krieges geholfen haben.

Laut der Medienmitteilung der Österreichischen Evangelischen Allianz fuhr der Engländer Pete Malkin nur wenige Tage nach Kriegsausbruch mit einem Transporter in die Ukraine, um Menschen mit Behinderungen in Sicherheit zu bringen. Seine spontane Hilfsaktion inspirierte das Forum Behinderung der Österreichischen Evangelischen Allianz sowie weitere Personen, zusätzliche Evakuierungsfahrten zu organisieren. Gemeinsam konnten sie mehr als tausend Menschen mit Behinderungen aus der Ukraine holen und in Deutschland und Österreich unterbringen.

Beklemmende Stimmung auf Fahrten

Die Stimmung auf den Evakuierungsfahrten sei beklemmend gewesen, heisst es im Bericht. Leid, Verzweiflung und Angst seien überall spürbar gewesen. Mit der Evakuierung sei die Sache jedoch noch nicht getan gewesen. Es hätten auch Plätze gefunden werden müssen, die den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen würden und auch längerfristig zur Verfügung stünden. Geflüchtete mit Behinderung könnten meist nicht schnell wieder in ihre Heimat zurück, denn ihre Einrichtungen und Hilfsnetzwerke seien zerstört, so Roman Scamoni. Sie benötigten längerfristige Begleitung in Österreich und Deutschland.

Eine Drehscheibe für die Rettungsaktionen wurde das moderne Reha-Zentrum Agape Ukraine nahe Lutsk in der Westukraine. Das Gründerehepaar Serhii und Natalia Bolchuk berichtet über bis zu 300 Neuzugänge pro Tag während der Evakuierungsaktionen in den ersten Kriegstagen. Mit Kleinbussen wurden die Geretteten über Polen nach Deutschland und über die Slowakei nach Österreich gebracht. Neben Pete Malkin organisierten auch Niku Gal (Rumänien) und Roman Scamoni (Österreich) Fahrer und Transportfahrzeuge, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Festakt der ÖEA

Organisiert wurde der Festakt Mitte März von der Österreichischen Evangelischen Allianz (ÖEA). Die Bewegung ist Teil der Evangelischen Allianz, die 1846 in London gegründet wurde und damit die erste ökumenische Bewegung überhaupt darstellt. In Österreich begannen die ersten überkonfessionellen Aktivitäten im Jahr 1863. Heute gehören dem Netzwerk über hundert Organisationen, Kirchgemeinden und Unternehmen an. Die Österreichische Evangelische Allianz wird zudem von mehr als 500 Privatpersonen unterstützt.

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Quelle: APD

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