Tötungsrate in christlichem Gebiet Nigerias nimmt zu

Die Zukunft in Nigeria ist für viele Christen ungewiss.
Der Gouverneur des nigerianischen Bundesstaates Kaduna traf sich mit kirchlichen Leitern, nachdem in den vergangenen vier Monaten mehr als 100 Christen in einem christlichen Gebiet ermordet worden waren.

James Bitrus, christliches Oberhaupt des Dnata-Stammes, bedauert, dass im mehrheitlich christlichen Bezirk Kagarko im südlichen Bundesstaat Kaduna muslimische Terroristen in den vergangenen vier Monaten mehr als 100 Christen getötet haben. Weitere 100 sind entführt worden.

Bitrus erklärte: «Die Angriffe haben sich von September bis Januar verschlimmert. (...) Seit November sind viele unserer Leute zur Flucht gezwungen.» Die Landwirte können ihre Felder nicht mehr bestellen.

Treffen mit Gouverneur

Zusammen mit anderen christlichen Leitern traf Bitrus kürzlich Uba Sani, den Gouverneur von Kaduna sowie Leiter der Sicherheitsbehörden. Der ranghohe Politiker räumte ein, dass einige Teile des Staates zu Enklaven für terroristische Aktivitäten geworden seien.

«Die jüngsten Vorkommnisse deuten eindeutig auf die Wiedereröffnung einer Front hin.» Mehrere Gegenden seien zu Problemgebieten geworden. Nun sei  Koordination nötig, um dagegen anzugehen.

Bitrus betonte ebenfalls, dass es für die nigerianische Regierung dringend notwendig sei, terroristische Aktivitäten in der Region zu unterbinden.

Stetige Überfälle

«Tag und Nacht werden Christen angegriffen und ihre Dörfer überfallen», erklärte Bitrus. Islamische Terroristen hätten unter anderem in den Wäldern von Kajuru Enklaven errichtet. «Die Sicherheitsbehörden wissen das, aber es wurde nichts unternommen, um die Aktivitäten dieser Terroristen gegen unsere Gemeinden einzudämmen.»

Weiter hält er fest: «Wir rufen den Bundesstaat Kaduna und die nigerianische Regierung auf, zusammenzuarbeiten, um uns vor der drohenden Auslöschung durch Terroranschläge zu bewahren. Wir plädieren dafür, dass in unserem Gebiet ein Militärstützpunkt errichtet wird, damit diese Terroranschläge eingedämmt werden können.»

4'118 Christen ermordet

In Nigeria wurden zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 30. September 2023 – dem Bereichszeitraum des Weltverfolgungsindex 2024 von «Open Doors» – mehr als 3'300 Christen entführt und 4'118 ermordet.

Weiter wurden in Nigeria 750 Attacken gegen Kirchen und andere christliche Gebäude wie Krankenhäuser, Schulen und Friedhöfe verzeichnet. Nigeria rangiert auf dem Index wie im Vorjahr auf dem sechsten Rang.

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Autor: Morning Star / Daniel Gerber
Quelle: Christian Headlines / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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