Aufhebung «drakonischer Anti-Konversionsgesetze» gefordert

In 12 der 28 indischen Bundesstaaten gelten Anti-Konversionsgesetze.
Angesichts der neuesten Bewegung Indiens hin zum Westen werden die Stimmen lauter, die eine Aufhebung der viel missbrauchten Anti-Konversionsgesetze in der grössten Demokratie der Welt fordern.

Nach Berichten über die Verhaftung hunderter Christen auf der Grundlage umstrittener Anti-Bekehrungsgesetze ist Indien aufgefordert worden, mehr für den Schutz der Religionsfreiheit religiöser Minderheiten zu tun. Die katholische Nachrichtenagentur UCA News berichtete, dass seit der Verabschiedung des Gesetzes vor drei Jahren im Bundesstaat Uttar Pradesh 398 Christen verhaftet worden seien, die meisten von ihnen protestantische Pastoren und Gemeindemitglieder.

Die indische Presse berichtete über weitere Verhaftungen: 42 Christen, darunter 27 Pastoren, wurden Ende letzten Monats in Uttar Pradesh zum Verhör vorgeladen. Gegen sie war eine Beschwerde eingereicht worden, dass sie versucht hätten, Stammesangehörige und arme Menschen «auf betrügerische Weise zu bekehren». Berichten zufolge beschlagnahmte die Polizei ihre religiösen Bücher und Laptops, und zwei Mitglieder der Gruppe wurden formell verhaftet.

«Drakonische Gesetze aufheben»

Release International, ein Hilfswerk, das verfolgte Christen weltweit unterstützt, forderte die indische Regierung auf, die «drakonischen» Anti-Bekehrungsgesetze aufzuheben, die in 12 der 28 indischen Bundesstaaten in Kraft sind. Diese Gesetze sollen «gewaltsame Bekehrungen» verhindern, aber in Wirklichkeit hindern sie Christen daran, ihren Glauben zu bekennen, obwohl die indische Verfassung dies erlaubt.

Nach Aussage des Geschäftsführers von Release International, Paul Robinson, haben die Gesetze dazu geführt, dass Pastoren unter falschen Anschuldigungen verhaftet worden seien; es gebe Berichte von Frauen und Kindern, die auf dem Heimweg von kirchlichen Versammlungen terrorisiert worden seien. «In den schlimmsten Fällen wurden Pastoren verprügelt und einige getötet», sagte Robinson.

«Verfolgung nimmt von Jahr zu Jahr zu»

Die Warnung kommt nach Monaten der Gewalt und des Blutvergiessens gegen Christen im nordöstlichen Bundesstaat Manipur und kurz vor den wichtigen nationalen Wahlen im nächsten Jahr, von denen Release befürchtet, dass sie zu einem weiteren Sieg der hindu-nationalistischen BJP führen werden. «Angesichts der aktuellen Entwicklung wird die Verfolgung von Christen in Indien wahrscheinlich zunehmen», sagte Robinson: «Unsere Partner berichten von Jahr zu Jahr, dass die Verfolgung von Christen in Indien zunimmt.»

Er forderte die Aufhebung der Anti-Konversionsgesetze, um weiteres Blutvergiessen zu verhindern. «Wir erleben, wie die grösste Demokratie der Welt zu einer zunehmend intoleranten Gesellschaft wird», sagte er. «Release International fordert die indische Regierung auf, schnell zu handeln und die Anti-Konversionsgesetze aufzuheben, um die Ausbreitung dieser Kultur der Feindseligkeit gegenüber religiösen Minderheiten zu verhindern.»

Zum Thema:
Nothilfe-Situation: Indien: Sauerstoff und Liebe Gottes
Gebet für Indien: Reise in einem anderen Land
Rechtssystem vor Hinduisierung: Nur Jesus kann indische Frauen befreien

Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Today

Werbung
Livenet Service
Werbung