Den Hunger weltweit in den Fokus rücken

Mehrere Hände halten ein Brot
32 Hilfsorganisationen aus Deutschland, darunter mehrere christliche, haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam vergessene Krisen in den Fokus zu rücken. Im Oktober blickt die Kampagne #InDenFokus auf die weltweit eskalierende Hungerkrise.

Der globale Hunger wird als das «grösste lösbare Problem der Welt» bezeichnet. «Das Leiden und Sterben von Menschen an Hunger und Mangelernährung ist vermeidbar, wenn die Politik konsequent handelt» – darüber sind sich die Organisationen der Kampagne #InDenFokus einig. Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober 2023 wird der Fokus in diesem Monat auf den Welthunger gelenkt.

«Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, die Klimakrise, Konflikte und die Folgen der COVID-19-Pandemie haben die Hungerkrise weltweit verschärft. Bei meinem Besuch des südsudanesischen Flüchtlingscamps Bentiu im April haben mir Frauen von den schwerwiegenden Folgen um die Hälfte gekürzter Lebensmittelrationen berichtet», so Luise Amtsberg, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe und Schirmherrin von #IndenFokus. «Eine ausreichende Finanzierung der humanitären Hilfe und eine stärkere Aufmerksamkeit auf die in der westlichen Öffentlichkeit vergessenen Krisen sind deshalb von entscheidender Bedeutung», so Amtsberg weiter.

Südsudan: Klimakrise und Konflikte verschärfen den Hunger

Aufmerksamkeit für diese Krisen zu schaffen, ist auch eine Herzensangelegenheit von Ludwig Trepte und Liz Baffoe. Der mehrfach ausgezeichnete Schauspieler Ludwig Trepte engagiert sich seit Jahren für humanitäre Projekte, beispielsweise in Syrien. Die Schauspielerin und Sängerin Liz Baffoe unterstützt die Arbeit der Welthungerhilfe und der Malteser. 

«Die Menschen im Südsudan leiden unter politischer Instabilität und Gewalt. Sie brauchen dringend Nahrung, Wasser und Unterkünfte. Hilfsorganisationen können mit ihrer Arbeit Leben retten. Auf meiner Reise in den Südsudan will ich mir anschauen, wie die Situation ist und was Hilfe bewirken kann. Und ich möchte, dass mehr darüber gesprochen wird. Wir brauchen Medienberichterstattung über Krisen wie im Südsudan, um das Bewusstsein für die Situation in der Welt zu schärfen», sagt Ludwig Trepte. 

«Als Prominente können wir dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf vergessene Krisen zu lenken. Mit unserer Reise wollen wir auch den Menschen im Südsudan zeigen: Wir denken an Euch und wir machen uns für Euch stark. Die Situation in diesem Land ist äusserst schwierig und erfordert dringend Hilfe. Wir sind fest entschlossen, uns für diese Menschen einzusetzen», so Schauspielerin Liz Baffoe über ihr Engagement bei #InDenFokus.

Studie belegt geringe Berichterstattung

Ungeachtet der Tragweite des Problems spielen humanitäre Krisen in der Berichterstattung nur eine untergeordnete Rolle. Eine aktuelle Studie zur Vernachlässigung des globalen Hungers in den Medien von Dr. Ladislaus Ludescher von der Goethe-Universität Frankfurt a. M. bestätigt das: «Im Schnitt beschäftigen sich die untersuchten Leitmedien in weniger als 15 Prozent ihrer Sendezeit oder Nachrichtenseiten mit den Ländern des Globalen Südens, obwohl dort etwa 85 Prozent der Weltbevölkerung leben», so Dr. Ludescher. 

Mit der vom Auswärtigen Amt geförderten Kampagne sollen humanitäre Krisen, die sich abseits der Augen der Weltöffentlichkeit abspielen, wieder in den Fokus gerückt werden - um betroffenen Menschen wieder die Unterstützung zu ermöglichen, die sie brauchen. Zu den teilnehmenden Hilfswerken gehören auch Werke, die unter christlichen Werten arbeiten, etwa die Diakonie Katastrophenhilfe, ADRA International und Missio.

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Quelle: World Vision

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