Zwei Wege, um Frankfurt zu dienen
Kelly Seely und Bodo Park gründeten die Gemeinde «Frankfurt-Süd Projekt» in einem wirtschaftlich heterogenen Stadtteil. Sie achteten bewusst darauf, dass die Gemeinde den dortigen Bedürfnissen entspricht, berichtet das Portal «Baptist Press».
Bodo Park war zuvor Pastor in der «Frankfurt City Church», einer florierenden Gemeinde der Stadt, die sich hauptsächlich aus jungen Geschäftsleuten zusammensetzt. In der neuen Gemeinde ist die Bevölkerungsstruktur anders. Viele der Gemeindebesucher arbeiten im Dienstleistungssektor. Bodo nahm einen Job als Müllmann an, um der Gemeinde zu dienen und die Menschen kennenzulernen, die er erreichen will.
Die Menschen jenseits des Flusses
Der Korea-Deutsche Bodo Park sagt laut «Baptist Press», dass er, nachdem er zehn Jahre lang Berufstätigen wie Anwälten und Bankern gedient hatte, nicht wirklich wusste, wie er die Menschen, die «jenseits des Flusses», wie die Einheimischen die Gegend nennen, zu Jüngern machen sollte. Er hatte sich jedoch vorgenommen, sie kennenzulernen, um sie effektiv mit dem Evangelium zu erreichen. Und seiner Meinung nach ist eine der einfachsten Möglichkeiten, eine politische Gemeinde kennenzulernen, die Müllabfuhr.
Fünf Jahre später arbeitet er als Müllmann und Pastor. Seine Frau Moon-Sook und seine Kinder im Teenageralter sind in die Jüngerschaftsarbeit eingebunden, da er oft Menschen in seinem Haus empfängt.
Cafés für Flüchtlinge
Kelly Seely ist begeistert von den vielfältigen Diensten der Kirche. Um mit den sportlichen Einwohnern in Kontakt zu treten, gibt jemand Fitnesskurse. In einem anderen Raum bietet ein Gemeindemitglied Musikunterricht an. Andere betreiben Cafés, in denen Flüchtlinge arbeiten und ihren Lebensunterhalt verdienen können.
Diese Dienste kommen zu den sechs florierenden Gemeindegruppen hinzu, die sich in Wohnungen in der Gegend treffen. Die Gottesdienste werden in verschiedenen Sprachen gehalten.
Wie ein Gemeindezentrum
In Frankfurt sieht diese Kirche eher wie ein Gemeindezentrum aus und sie funktioniert laut «Baptist Press» auch so. Zu den Versammlungsräumen gehören eine Boxhalle, die in einer künstlerisch umgestalteten Garage untergebracht ist, und der Nebenraum für den Musikunterricht.
Diese Räume sind nicht nur am Sonntag belebt. Sie sind die ganze Woche über geöffnet, um Menschen zu erreichen und ihre praktischen Bedürfnisse zu erfüllen. Die Kirche ist hier nicht ein Gebäude, sondern es sind die Menschen, welche die Gemeinde ausmachen.
Zahl der Christen gering
Andy Spencer, ein freiwilliger Mitarbeiter und Mitglied der «Great Hills Baptist Church» in Austin, Texas: «Sie kämpfen gegen die Verlorenheit der Menschen in Frankfurt. Die Zahl der Christen vor Ort ist sehr, sehr gering.»
Spencer sieht das Potenzial dieses multikulturellen und ansprechenden Dienstes, die Nationen zu erreichen. «Ich habe gelesen, dass der Walmart (Anm.d.Red.: eine grosse US-Einkaufskette) in jeder politischen Gemeinde immer diese wiederspiegelt», sagt Spencer. «Auch die Kirche sollte so aussehen wie die Menschen in ihrer Umgebung.» So wie das «Frankfurt-Süd Projekt».
Nationen via Frankfurt erreichen
Für Seely, der seit 2014 als Gemeindegründer in Frankfurt tätig ist, ist diese Arbeit besonders spannend. Frankfurt ist eine kulturell enorm vielfältige Stadt, und Seelys Team erreicht von diesem einzigartigen Ort aus verschiedenen Nationen. Perser, Koreaner, Deutsche und andere Nationalitäten kommen zusammen, beten den Herrn Jesus an und erreichen andere an ihren jeweiligen Orten.
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