Wie man in einer verdrehten Zeit gerade leben kann

Johannes Hartl gibt Tipps zum Leben als Christ.
Wie kann man sich in einer Welt, die oft von widersprüchlichen Werten geprägt ist, klar und standhaft positionieren? Johannes Hartel gibt Tipps, wie man in einer verdrehten Zeit gerade leben kann.

Wer sich in unserer Gesellschaft klar als Christ positioniert, kann davon Nachteile haben. Jesus sagt in Johannes, Kapitel 15, Verse 18-19: «Wenn die Welt euch hasst, dann denkt daran, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Sie würde euch lieben, wenn ihr zu ihr gehören würdet, denn die Welt liebt ihresgleichen. Doch ihr gehört nicht zur Welt; ich habe euch aus der Welt heraus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch hasst.» Jesus sagt: Mein Lebensstil wird immer in Feindschaft zur Welt sein. Das Evangelium war immer anstössig! Es gab keine Zeit, in der es Mainstream war, Jesus nachzufolgen! Wer versucht, Reich Gottes zu bauen und dabei auf den Applaus der Menschen hofft, liegt einfach falsch. Doch wenn Gottes Perspektive immer im Gegenteil zur Kultur liegt, wie kann man es dann schaffen, nach seiner Perspektive zu leben? Hier ein paar Tipps, wie man in einer verdrehten Welt «gerade leben» kann.

1. Schütze dein brennendes Herz

Der Geist der Zeit ist ansteckend. Wenn jemand dagegen die Wahrheit sagt, wird er verspottet und belächelt. Wie können wir im Herzen Antikörper gegen die Bakterien der Zeit entwickeln, die dafür sorgen, dass das Herz brennend bleibt? Ich kenne so viele Leute, die sich ihr brennendes Herz rauben liessen. Wenn du Jesus liebst und den Wunsch hast, so zu leben, wie Jesus es will, dann schütze das – es ist dein kostbarster Schatz. Lass ihn dir nicht durch Bequemlichkeit oder durch Ablenkungen rauben.

Mich erschüttert, was Jesus in Matthäus, Kapitel 24, Vers 12 über die Endzeiten sagt: «Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten.» In unserem Leben gibt es freiwillige und unfreiwillige Sünden; wenn wir etwas tun, was wir eigentlich gar nicht tun wollten, ist das unfreiwillig. Diese Dinge haben kaum Einfluss auf unser geistliches Leben, weil wir Busse tun und umkehren können.

Doch die freiwilligen Entscheidungen, bewusst etwas zu tun, von dem wir wissen, dass es nicht gut ist, haben grossen Einfluss. Nicht, weil Gott uns dann nicht mehr mag, sondern weil unsere Liebe erkaltet. Jesus sagt (in Johannes, Kapitel 15, Vers 14): «Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.» Es gibt keine Liebesbeziehung zu Jesus ohne Gehorsam ihm gegenüber. Nicht, weil wir uns so die Rettung erarbeiten können, sondern weil unser brennendes Herz nur in einer Atmosphäre des Gehorsams sicher ist.

2. Die Feinde lieben

Ich finde es besorgniserregend – und ich nehme mich da selbst nicht raus –, wie Christen auf sozialen Netzwerken über Leute sprechen und schreiben, die anderer Meinung sind. Unser Ruf als Christen ist es nicht, mit den gleichen politischen Mitteln zu agieren wie die Welt. Unsere Waffe ist, unsere Feinde zu lieben, die zu segnen, die uns verfluchen und für die zu beten, die uns verfolgen. Wenn du in deinem Herzen Härte gegenüber jemandem spürst, dann tu Busse und frage Jesus: Wie denkt dein Herz über diese Person? Und bete für diesen Menschen, dass er für Jesus gewonnen wird.

3. Nicht in Furcht reagieren

Wenn uns etwas Angst macht, geben wir dieser Sache Macht. Als Christen ist es nie unsere Aufgabe, in Furcht zu reagieren. Wir leben in einer Zeit, in der die Dinge um uns herum instabiler und dunkler werden. Aber wenn wir mit Angst reagieren und mit Bitterkeit und Bosheit agieren, haben wir verloren. Wir haben nur dann übernatürliche Versorgung, wenn wir im Geist Jesu agieren.

4. Die richtige Lehre hochhalten

Wir müssen für die Wahrheit stehen – angstfrei und in Liebe. Im 2. Timotheusbrief schreibt Paulus (2. Timotheus, Kapitel 4, Vers 3) über die Endzeit: «Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Lüsten sich selbst Lehrer anhäufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt.» Viele Leute können heute die Wahrheit nicht ertragen, weil sie Rechenschaft gibt über das, was im Herzen ist. Wenn ihr Herz verdreht ist und in Feindschaft zu Gott steht, können sie das nicht ertragen.

5. Ausharren lernen

In Offenbarung, Kapitel 2, Vers 2 sagt Jesus: «Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren…» Jesus weiss, was uns das Ausharren kostet. Aber wir haben relativ wenig Wertschätzung dafür, dass Ausharren wichtig ist. Es geht nicht darum, eine Entscheidung für Jesus zu treffen und ein paar Wochen dabei zu bleiben – nein, es geht darum, dranzubleiben und auszuharren, auch wenn es extrem schwierig scheint.

6. Dienen lernen

Jeder möchte gerne dienen, bis ihn jemand wie einen Diener behandelt. Wir sind so schnell eingeschnappt, wenn jemand im falschen Ton mit uns spricht oder uns nicht gut behandelt. Wir sagen immer, wir wollen sein wie Jesus – und Jesus war demütig und von Herzen sanftmütig. Wie wird man sanftmütig? Indem andere einen nerven. Wie wird man demütig? Indem man übergangen wird. Wie wäre es, wenn wir einen Pakt mit unserem Herzen schliessen, jede Gelegenheit zu nutzen, um in Demut und im Dienen zu wachsen?

Bewerte dein Leben nicht nach dem Jetzt, nach Glück und Liebe; bewerte es aus der Perspektive der Ewigkeit. Willst du ein Leben führen, das des Rufes würdig ist, der an dich ergangen ist? Willst du jemand sein, der inmitten dieser verdrehten Zeit gerade lebt? Ich sehne mich danach, dass Gott Leute ruft die sagen: Herr, hier bin ich. Ich will gerade leben in einer verdrehten Zeit, weil alleine deine Meinung über mich zählt.

Dieser Artikel erschien bereits am 08.01.2018 bei Livenet.

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Autor: Rebekka Schmidt / Johannes Hartl
Quelle: Livenet / Gebetshaus Augsburg

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