Nicht von Unversöhnlichkeit ins Abseits drängen lassen
Die Bindung zwischen Vater und Sohn ist einzigartig. Ein Vater ist der erste Held seines Sohnes, und ein Junge wächst oft mit dem Wunsch auf, genau wie er zu sein.
Doch dieses Bild ist im Westen am Bröckeln: In den USA wachsen heute mehr als 25 Millionen Kinder in Haushalten ohne ihre Väter auf. Ob als Folge von Scheidung, Vernachlässigung, Tod, Sucht oder anderen Umständen: Fehlende Vaterschaft ist zu einem enormen gesellschaftlichen Problem geworden.
Schmerz der Ablehnung
Der Schmerz der Ablehnung und der unerfüllten Erwartungen können lange Schatten auf das Leben eines Menschen werfen, tiefe Wunden des Zorns und des Grolls hinterlassen und letztendlich die Fähigkeit einschränken, sich zu dem Mann zu entwickeln, zu dem Gott einen erschaffen hat.
Einem Vater zu vergeben, der abwesend war, ist nicht einfach. Es geht jedoch darum, sich zu verpflichten, den Kreislauf von Schmerz und Bitterkeit zu durchbrechen und in der Freiheit der Vergebung zu wandeln. Es ist ein Zeichen dessen, dass wir nicht durch die Handlungen anderer definiert werden, sondern durch unsere gottgegebene Fähigkeit zu Liebe und Gnade. Ausserdem ist es ein Spiegelbild der Vergebung, die Gott uns anbietet.
Narben, die von Siegen zeugen
Vergebung ist auch ein unerschütterliches Gebot Gottes. Und es hilft, uns von der schweren Last des Zorns und des Grolls zu befreien. Das bedeutet nicht, dass wir keine Zeiten in unserem Leben haben werden, in denen Verletzungen an die Oberfläche kommen und schwierige Emotionen unseren Geist und unser Herz überfluten.
Aber diese Narben von alten Wunden können als grossartige Erinnerung an die Triumphe und Siege dienen, die wir in Christus hatten, und an die Heilung und Wiederherstellung, die nur er gewährt.
Opferrolle durchbrechen
«Meine persönliche, schmerzhafte Erfahrung, ohne meinen Vater aufzuwachsen, führte zu Verletzungen und einer Gebrochenheit in meiner Seele», erinnert sich John J. Smithbaker, Autor beim Outreach Magazine. «Doch als ich geistig reifer wurde, wurde mir klar, dass mein himmlischer Vater immer einen perfekten Plan hatte, um mich zu dem Mann zu machen, den er sich vorgestellt hatte. Meine Identität in ihm zu entdecken und sie auszuleben, hat mir geholfen, meine grössere Bestimmung zu finden und Gott die Ehre zu geben, die er verdient.»
Christliche Männer, die ohne Vater aufgewachsen sind, müssen den Kreislauf der Opferrolle durchbrechen und stattdessen zu Siegern aufsteigen. Dies könne nur durch Vergebung erreicht werden. «Entscheide dich nicht dafür, in den Ketten der Unversöhnlichkeit gefangen zu bleiben und am Rande von Gottes besten Plänen für dein Leben zu sitzen. Folgen dem vollkommen klaren Beispiel der Vergebung, das Jesus uns am Kreuz gelehrt hat, und lebe es vor.»
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